Hermès : Hymne an Sein und Schein

Uhr: Arceau Lift von Hermès
Die Uhrzeit reimt bei Hermès mit einem grossen H oder gar mit einem doppelten H! Diese zwei Buchstaben auf dem Tourbillonkäfig und der Federhausbrücke der Arceau Lift verweisen als elegantes Motiv auf ein emblematisches Element der Innenarchitektur der Boutique in der Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris vom Beginn des 20. Jahrhunderts, als das Kunstschmiedewerk hoch im Kurs stand. Diese Kunstschmiedearbeiten zieren den Eingang, das Treppengeländer, die Brüstungen und sogar die Tür des Aufzugs, nach der das Modell benannt wurde. Neben der Ästhetik symbolisieren diese ineinander verschlungenen Grossbuchstaben auch die Vermählung von Emile Hermès, dem Enkel des Markengründers, und Julie Hollande im Jahr 1900. Auch der Kalibername H1923 ist kein Zufall, weil er an das Jahr erinnert, in dem der Fahrstuhl des Geschäfts eingebaut wurde.

 

Ein so symbolhafter Zeitmesser konnte nur über eine anspruchsvolle Mechanik verfügen. Die Arceau Lift in Rosagold, die in einer Sonderauflage von nur 176 Exemplaren gefertigt wird, präsentiert eine Neuauslegung des fliegenden Tourbillons und ist die erste Uhr von Hermès mit einer solchen Komplikation. Zu diesem Anlass hat die Marke auch grössten Wert auf die Vollendungen gelegt. Bestimmte Werksteile wurden auf mehreren Ebenen bearbeitet, um ein Zifferblatt mit Relief-Fischgrätmuster zu bilden. Bestimmte Teile sind von Hand angliert, und die zwei H auf dem Tourbillonkäfig spiegelpoliert.

 

Architektonisches Pendant: Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée von Rudy Ricciotti und Villa Méditerranée, Marseille, von Stefano Boeri
Das seit Juni 2013 der Öffentlichkeit zugängliche neue Museum ist ein quaderförmiges Gebäude mit einer Seitenlänge von 72 Metern. Dieses mit einem Betonnetz überzogene Konstrukt ist über einen 115 Meter langen Steg mit der Festung Saint-Jean verbunden. Neben diesem Bau des Architekten Rudy Ricciotti wurde die Villa Méditerranée von Stefano Boeri errichtet. Das im März 2013 vollendete Werk, das durch einen überhängenden Teil besticht, beherbergt die Ausstellungsräume sowie ein Auditorium.

 

Die zwei Bauten befinden sich zwischen Meer und Land auf einer alten Hafenmole der Stadt Marseille und symbolisieren zwei unterschiedliche Aspekte moderner Architektur. Wie die runden Elemente der Hermès-Uhr sind auch diese zwei Volumen einer eleganten Behandlung unterzogen worden. Der ästhetische Wert der Objekte stellt die Funktion in den Hintergrund und greift wiederkehrende Themen auf: Kontextualität der Reflexion und Bezug zur Geschichte (Verweis auf die Holzfenster aus dem Maghreb durch das Betonnetz). Die subjektive Wahrnehmung der zwei über dem Wasser zu schweben scheinenden Volumen erinnert an die runden Volumen der Uhr, in denen die Mechanismen eingebettet sind. Eine optische Illusion, die den eigentlichen Zweck des Objekts vergessen macht.

 

Arceau Lift
Gehäuse: Rosagold Durchmesser: 43 mm Werk: Mechanikwerk mit Handaufzug, Kaliber H1923, fliegender Tourbillon, 90 Stunden Gangreserve Funktionen: Stunden und Minuten Zifferblatt: versilberter Höhenring und vergoldete Zeiger Boden: Saphir über dem Tourbillon, graviertes Exlibris Wasserdichte: 30 Meter Armband: mattes havannabraunes Alligatorleder Sonderserie: 176 nummerierte Exemplare


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