Hymne an den Minimalismus – Hermès

Dressage Quantième Simple

Werk: Mechanikwerk mit Automatikaufzug, Kaliber Manufacture Vaucher H1837 Gehäuse: Stahl Abmessungen: 40,5 x 38,4 mm Funktionen: Stunden, Minuten, Sekunden und Datum Boden: Saphir Wasserdichte: 50 Meter Armband: Alligatorleder mattes Havannabraun

Hermès

Uhr: Dressage

Die grössten Ikonen entwickeln sich normalerweise mit ihrer Epoche. Die 2003 von Henri d’Origny kreierte Dressage präsentiert sich in einem luftigeren, modernen Gewand. Obwohl das Stahl- oder Rosagoldgehäuse seinen klassischen Abmessungen treu bleibt, vergrössert sich der Öffnungsdurchmesser und gibt noch mehr von dem schön vollendeten, versilberten oder schwarzen Opalin-Zifferblatt mit vertikalen Streifen und im Relief rhodinierten Ziffern frei. Allein die abgeschrägte Wannenform macht dieses Modell, das durch perfekte Rundungen und mit dem Gehäuse verbundene sowie über dieses hinauswachsende Bandanstösse besticht, einzigartig. Diese Kollektion, deren Design stark an Chronographen aus den 30er Jahren erinnert, besteht aus zehn Modellen, davon acht Stahlversionen mit grosser zentraler Sekunde und Datum bei 6 Uhr oder kleiner Sekunde bei 6 Uhr sowie zwei Modelle in Rosagold mit kleiner zentraler Sekunde, wovon eine nur in 175 Exemplaren aufgelegt wird.

 

Architektonisches Pendant: Rektorat der neuen Universität Lissabon von Manuel und Francisco Aires Mateus

Die Universidade Nova de Lisboa (UNL) ist die jüngste öffentliche Einrichtung für wissenschaftliche Lehre und Forschung im Raum Lissabon. Sie wurde 1973 bei der Erweiterung und Diversifizierung des portugiesischen Hochschulwesens gegründet.

Die Universität zählt über 14 000 Studierende, 1500 Lehrkräfte und 800 Mitarbeiter. Fünf Fakultäten, drei Institute und eine Schule verteilen sich über drei getrennte Standorte.

Das neue Gebäude befindet sich auf dem Campus Campolide der Universidade Nova de Lisboa, liegt unweit der alten Jesuitenschule und umrandet einen Platz. Es besteht aus zwei Teilen: einerseits die Büros in einem hohen und schmalen Teil des Gebäudes mit breiten Fensterfronten mit Blick auf den Park Monsanto und andererseits die Sitzungssäle und Veranstaltungsräume im dreistöckigen Sockel dieser Konstruktion, der sich vom Untergeschoss mit Zugang bis einen Stock über den öffentlichen Platz erstreckt.

Die Fassaden des hohen und schmalen Hauptgebäudes sind mit weissem Stein verkleidet. Die Wand in Stadtrichtung weist keine Öffnungen auf (die vertikalen Verbindungswege des Gebäudes befinden sich hinter dieser Wand). Die dem öffentlichen Platz zugewandte Seite verfügt hingegen über Fenster, die wie scheinbar willkürlich platzierte Schlitze erscheinen und an eine überdimensionale perforierte Karte denken lassen.

Nimmt man die Oberflächen dieser umgrenzenden Mauern ein wenig genauer unter die Lupe, meint man filigrane und in die Materie eingemeisselte Linien und Ebenen erkennen zu können. Genau wie bei der «Dressage» von Hermès wird hier der Werkstoff als Träger erachtet, in den grundlegende Elemente des Objekts ziseliert werden: typische Merkmale der Fassaden und ihrer Verkleidung, spezifische Anordnung der Fenster, horizontale Abgrenzung des Sockels für das Universitätsgebäude; Träger für Stundenzeiger und in das Zifferblatt eingelassene Ziffern. Ein Vergleich zwischen beiden Objekten legt subtile, von einem Streben nach Minimalismus oder vielleicht einfach nach schlichter Eleganz inspirierte Interventionen offen.


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