Patek und Rolex
Zu den Starlosen, die viel Aufsehen erregen dürften, zählen die Referenz 605 in Gelbgold von Patek Philippe, eine Taschenuhr mit Universalzeit und Fabeldekor auf dem Emailzifferblatt. Diese Sonderanfertigung für einen amerikanischen Kunden zeigt anstelle der sonst üblichen Kontinente ein drachenähnliches Meerestier, das – bei Patek sehr selten – von diamantbesetzten Sternen eingerahmt ist. Der Schätzwert dieses Unikats, das seit seinem öffentlichen Verkauf 1990 nicht mehr auf dem Markt erschien, liegt bei CHF 500 000 bis CHF 1 Million. Kaum weniger (CHF 400 000 bis CHF 800 000) dürfte die glänzend erhaltene Referenz 2497 in Roségold aus dem Besitz der für moderne Möbel bekannten Familie Knoll einbringen. Es handelt sich um den ersten ewigen Kalender mit zentraler Sekunde, von dem nur fünf weitere Exemplare in Roségold mit diesem von Vichet gefertigten Gehäuse bekannt sind. Der absolute Star wird zweifellos die Referenz 1436 mit einem Schätzwert von CHF 1,5 bis CHF 3 Millionen sein, deren sagenumwobener Mechanismus sie zum berühmtesten Schleppzeigerchronographen von Patek macht. Sammler gehen davon aus, dass überhaupt nur zwei Exemplare entwickelt, eingeschalt und in den 1940er-Jahren als Stahlversion verkauft wurden. Das feilgehaltene Exemplar ist in tadellosem Zustand.
Liebhaber seltener Rolex-Modelle werden von der Referenz 3525 aus den 1940er-Jahren begeistert sein. Der hervorragende Zustand dieser Uhr sowie ihre durch Oxidation erzeugte grau-blaue Patina (die bei Reinigung verschwindet) beweist, dass sie kaum je getragen und nie poliert wurde. Die übrigens mit einem für die damalige Zeit grosszügigen Durchmesser versehene Uhr sollte für CHF 200 000 bis CHF 400 000 unter den Hammer kommen. CHF 500 000 bis CHF 1 Million ist der Schätzwert der Referenz 6062 in Roségold. Sie ist eines von zwei in den 1950er-Jahren in anderen Metallen und geringer Auflage gefertigten Modellen mit Dreifachkalender und Mondphasen. Diese Uhr mit zwei Zifferblattvarianten (arabische Ziffern und Rauten oder mit sternförmigen Stundenindexen wie hier) wurde unter dem Spitznamen Stelline 2004 von der Tochter des Erstbesitzers für einen Rekordpreis (CHF 460 000, doppelt so hoch wie der Schätzwert) verkauft. Wird diese Rolex wieder auf über eine Million kommen? Die modernere und auffälligere, erstmals versteigerte Rainbow in Gelbgold dürfte bei CHF 90 000 bis CHF 140 000 den Zuschlag erhalten. Das Rolex-Angebot wird durch eine schöne Auswahl an Sportmodellen abgerundet, darunter auch eine Panda sowie eine Paul Newman in Stahl mit Tiffany-Gravur.
What else?
Die neuen Trendsetter auf dem Uhrenauktionsmarkt wurden auch bei verschiedenen Besitzern vorstellig, um eine bedeutende Auswahl an Vintage-Chronographen von Vacheron Constantin zusammenzutragen. 2005 feierte die älteste ununterbrochen tätige Manufaktur ihren 250. Geburtstag. Die rund zehn Chronographen bzw. Referenzen aus den 1920er- bis 1950er-Jahren in allen erdenklichen Metallen werden auf CHF 25 000 bis CHF 140 000 geschätzt. Die besonders seltene Referenz 6026 ist eines von sechs in Roségold gefertigten Modellen. Die auf CHF 50 000 bis CHF 100 000 geschätzte Referenz 6087 wurde in 28 Exemplaren in den Werkstätten von Vacheron Constantin gefertigt, und ihr Spitzname «Kuhhörner» hatte einen direkten Einfluss auf das Platin-Modell Historique Cornes de Vaches 1955 Referenz 5000 H.
Das Vallée de Joux ist mit einer schönen Auswahl von Audemars Piguet gut vertreten. Das bedeutendste Los ist ein ebenso seltener wie grosser Chronograph in Stahl und Roségold aus den 1940er-Jahren mit einem Schätzwert von CHF 100 000 bis CHF 150 000. Wer Höchstleistungen liebt, wird sich für die Richard Mille «Nadal» als leichtesten Tourbillon der Welt (weniger als 20 Gramm, Armband inklusive) begeistern. Seine Widerstandsfähigkeit ist angesichts der Wucht der von Rafael Nadal während des Tennisspielens ausgeteilten Schläge ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Diese RM027 mit der Nummer 31/50 wird auf CHF 400 000 bis CHF 600 000 geschätzt. Deutlich erschwinglicher, aber nicht minder faszinierend für Liebhaber von Geschichte und Aviatik, ist dieses Uhrenduo, das dem für seinen berühmten ersten Flug Rom-Tokio-Rom 1942 bekannten Piloten Publio Magini gehörte: eine Lindbergh von Longines sowie ein Schleppzeigerchronograph von Eberhard, die zusammen auf CHF 60 000 bis CHF 120 000 geschätzt werden.