Bei der vierten Versteigerung bietet Phillips in Association with Bacs & Russo den Sammlern am 12. und 13. November 2016 in Genf 196 Uhren an.
Mit nur drei Versteigerungen seit dem Frühling hat sich Phillips in Association with Bacs & Russo als internationaler Leader für Uhrenauktionen etabliert. Aurel Bacs und seine Frau Livia stellten dabei unter Beweis, dass anspruchsvolle Sammler heute klar auf Qualität statt Quantität setzen. Diesem Credo folgend präsentiert er in diesem Herbst nur knapp 200 herausragende Zeitmesser. Dazu zählen bei Sammlern äusserst begehrte Starlose wie die einzigartige Trilogie der sagenumwobenen Referenz 1518 von Patek Philippe. Diese Auswahl an extrem seltenen Vintage- Uhren wurde vom 1. bis 5. Oktober in Hongkong, vom 13. bis 17. Oktober in New York und anschliessend vom 22. bis 24. Oktober in London ausgestellt.
Die Liebhaber von Sammlerstücken werden mehrere Tausend bis einige Millionen Schweizer Franken bieten, um sich den Zuschlag von Aurel Bacs zu sichern. Dieser wird alle 88 Rolex-Uhren, die 35 Patek-Philippe-Modelle und die rund 100 anderen Zeitmesser von 15 weiteren Marken, die teilweise über eine doppelte Signatur verfügen, dem Meistbietenden zusprechen.
PATEK-PHILIPPE-TRIO ALS HIGHLIGHT
Obwohl das Jahr 1518 nicht in die Annalen der Weltgeschichte eingegangen ist, verbindet jeder fachkundige Uhrensammler diese Zahl mit einer Kultreferenz schlechthin: Die 1941 von Patek Philipp lancierte Referenz 1518 war der Auftakt zu einer neuen Ära: Dieser Chronograph war der erste in Serie gefertigte ewige Kalender. Es wurden insgesamt weniger als 300 Stück produziert: der Löwenanteil in Gelbgold, rund 40 Exemplare in Roségold und nur ganz wenige und somit sehr seltene in Stahl. Nur vier Exemplare in Stahl sind bekannt. Zum ersten Mal in seiner ganzen Karriere hat Aurel Bacs nun das Privileg, einen solchen Zeitmesser öffentlich versteigern zu können. Dass es sich um die Nummer 1 von 1943 handelt, ist das i-Tüpfelchen. Der Schätzwert liegt bei CHF 3 bis 7 Millionen! Diese Uhr wird gemeinsam mit je einer 1518 in Gelb- und Roségold versteigert. Das auf CHF 600 000 bis 1,2 Millionen geschätzte Exemplar in Roségold trumpft zudem noch mit einer interessanten Herkunft auf, weil es Henry H. Windsor Junior, dem Sohn des Gründers der zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals veröffentlichten Zeitschrift «Popular Mechanics», gehörte. Zu den anderen ebenfalls ausgefallenen Patek-Referenzen dieser Phillips-Auktion zählt eine Referenz 565 in Stahl mit schwarzem Zifferblatt aus den 1940er-Jahren namens «The Night Watchman». Diese überreichte Patek Philippe dem Nachtwächter für seine guten und treuen Dienste. Sie besitzt mit Leuchtstoff beschichtete Zeiger und Ziffern, damit er die Uhrzeit bei seinen Rundgängen besonders gut ablesen konnte. Nach dem aktuellen Wissensstand scheint es auch nur dieses eine Exemplar zu geben. Der Schätzwert liegt bei CHF 200 000 bis 400 000.
EXTREM SELTENE ROLEX UND REKORD
Auch wenn verschiedene Rolex-Modelle dieser Versteigerung auf fast eine halbe Million Schweizer Franken geschätzt werden, dürfte es die Referenz 6085 mit Zifferblatt mit Zellenschmelz und einem Drachen auf einen siebenstelligen Betrag bringen. Bisher gab es weltweit nur fünf Rolex-Uhren, bei denen ein Drache auf dem Originalzifferblatt prangte, und immer waren es unterschiedliche Referenzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Einzelstück handelt, ist folglich sehr hoch. Das Zifferblatt dieser herrlichen «Dragon» von 1951 steht auch für das herausragende kunsthandwerkliche Können. Auf die Klauen des Drachen folgen die Dornen der «Perfect Rose», dem Spitznamen dieser Referenz 3330 in Roségold aus den 1940er-Jahren. Der ausgezeichnete Zustand scheint darauf hinzuweisen, dass die Uhr nie getragen wurde, weshalb der Schätzwert zwischen CHF 300 000 und 600 000 liegt. Gleicher Zustand und gleicher Preis für die Referenz 6538, eine Submariner «James Bond» aus den 1950er-Jahren, die aufgrund ihrer vierzeiligen Inschrift auf dem Zifferblatt noch seltener ist. Noch nie war der Schätzwert für diese Referenz so hoch!
Liebhaber doppelter Signaturen werden von den drei Rolex-Modellen mit dem prestigeträchtigen Namen des amerikanischen Einzelhändlers Tiffany & Co. begeistert sein. Es handelt sich um eine Cosmograph Daytona «Panda Paul Newman» (Referenz 6263), die auf CHF 250 000 bis 500 000 geschätzt wird, sowie eine Cosmograph Daytona «Linz Paul Newman» (ähnlicher Schätzwert), auf der der Name des texanischen Einzelhändlers Linz steht, der damals zu den wenigen zählte, die berechtigt waren, ihren Namen auf dem Zifferblatt dieser grossen Marken zu verzeichnen. Doch auch weniger betuchte Sammler von Rolex-Vintage-Modellen werden auf ihre Kosten kommen, denn verschiedene Uhren bleiben erschwinglich, z.B. eine Rolex GMT Master in Gelbgold ab CHF 25 000 oder eine GMT Master in Stahl als Geschenk des Formel-1-Weltmeisters Jackie Stewart an den Automobilingenieur Derek Gardner in den 1970er-Jahren mit einem Schätzwert von CHF 8000 bis 12 000.
BREGUET, OMEGA UND PANERAI ALS SCHÖNE ABWECHSLUNG
Schwelgen wir mit dieser Breguet Type XX des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Sir Jack Brabham noch weiter in der Geschichte des Automobilrennsports. Berühmt war dieser Rennfahrer vor allem dafür, dass er der einzige war, der die Meisterschaft am Steuer eines von ihm selbst gebauten Fahrzeugs gewann. Dieser Stahlchronograph mit Gravur «Esso J.B. Champion Du Monde 1959» dürfte für CHF 20 000 bis 40 000 den Besitzer wechseln. Unter den Omega-Speedmaster-Modellen dieser Versteigerung befindet sich der Prototyp «Alaska II». Dabei handelt es sich um eines der drei bekannten Exemplare mit rotem, hitzebeständigem Aluminiumgehäuse. Das vor der Mission Apollo 11 streng geheime Projekt «Alaska» hatte sich auf der Suche nach der perfekten Weltraumuhr im Vorfeld an Omega gewandt. Das Omega-Museum besitzt ein Exemplar, und ein weiteres befindet sich im Privatbesitz eines Sammlers. Wer wird sich die dritte Speedmaster Professional Alaska II für ca. CHF 100 000 bis 200 000 sichern? Im gleichen Schätzbereich liegen auch drei in der neuen Bibel «Vintage Panerai – Uhren mit Geschichte» von Ralf Ehlers und Volker Wiegmann aufgelistete Panerai-Modelle, die alle Fanherzen höher schlagen lassen dürften: die Panerai 3646D, die Panerai 6152 und vor allem die 6154 «Egiziano Piccolo», die bereits 2012 erst bei über USD 320 000 unter den Hammer kam. Dieses Exemplar wird mit Originalarmband und Taschenlampe überreicht. Wetten, dass diese Auktion den Genfersee mitten im November zum Brodeln bringt?