Zenith : Jungbrunnen für Zenith-Manufaktur

Die Zenith-Manufaktur gilt als Symbol einer Stadt, deren Architektur unlängst von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Ebendiese Manufaktur hat die erste Renovierungsphase ihres 18 000 Quadratmeter grossen Standorts abgeschlossen. Während die ersten Gebäude aus der Gründerzeit der Marke 1865 stammen, wurde das Hauptgebäude, in dem sich die verschiedenen Berufsgruppen die auf drei Stockwerke verteilten 3000 Quadratmeter teilen, 1905 errichtet und seit August 2011 renoviert. Bis 2015, dem 150. Geburtstag von Zenith, sollen auch die 18 anderen Gebäude der Manufaktur erneuert werden. Statt Kahlschlag und Neubau – was angesichts der Komplexität des Standorts die einfachste Lösung gewesen wäre – hat Zenith beschlossen, die historische Architektur zu schützen, die nicht nur einige der schönsten Kapitel der Legende dieser Marke, sondern auch der Stadt Le Locle mitgeschrieben hat.

Die Marke gibt lokalen Unternehmen den Vorzug und hat den Architekten Youri Jubin mit dem Projekt betraut. Dieser entschied, die für den Anfang des vergangenen Jahrhunderts typischen roten Backsteinfassaden beizubehalten. Die 400 vielfach unterteilten Fenster von damals wurden vollständig restauriert und vereinen nun eine Dreifachverglasung mit unverändert historischem Charme. Ein weiteres Wahrzeichen vom Beginn der Industrialisierung ist die ebenfalls beibehaltene Metallstruktur, die jedoch durch modernste architektonische und ökologische Baunormen in den Bereichen thermische Isolation, Klimatisierung und kontrollierte Hydrometrie aufgewertet wurde. Die Inneneinrichtung wurde vollständig neu überdacht und logistisch für die rund zehn im Gebäude befindlichen Fertigungswerkstätten optimiert: Bearbeitung, Stanzerei, Dekoration, Kontrollen, Montage, Einstellung, Einschalung und Hohe Uhrmacherkunst. 270 der insgesamt 350 Mitarbeiter der Marke arbeiten in Le Locle und davon wiederum 200 in der Produktion.

 

 

Zenith-Gründer Georges Favre-Jacot hatte bereits die Automatisierung und Austauschbarkeit der Teile entwickelt, um die Vollendung und die von Hand ausgeführte Dekoration der Teile zu unterstützen, und somit den Grundstein für die moderne kunsthandwerkliche Industrie gelegt. Die Manufaktur setzt sein Erbe fort und bemüht sich unermüdlich um eine Verbesserung dieser Verfahren und Produktionshilfsmittel. Seit eineinhalb Jahrhunderten krönt die Marke mit über 300 Patenten, 600 Werksvariationen sowie 2333 Auszeichnungen im Bereich der Zeitmessung das Werk von Georges Favre-Jacot.


Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

Review overview
})(jQuery)