Christophe Claret

Was erachten Sie als Vor- und Nachteile einer «kleinen Marke»?

Eine unabhängige Marke mit kleinem Produktionsvolumen hat einen grossen Spielraum, vor allem für die Entwicklung von vielen extrem innovativen Produkten. Andererseits haben wir natürlich weder das wirtschaftliche Gewicht noch die finanziellen Mittel einer grossen Marke.

 

Welches Modell von 2014 symbolisiert die Philosophie von Claret am besten? 

Da ich mich vollumfänglich von der Entwicklung über die Bestandteile bis zur Montage für jedes einzelne Modell engagiert habe, fällt es mir sehr schwer, eines davon besonders hervorzuheben. Zumal wir 2014 erstmals drei neue Produkte in sehr unterschiedlichen Bereichen und für verschiedene Kundengruppen präsentieren. In Genf enthüllten wir die Poker* und an der Baselworld die Maestoso mit traditioneller Chronometerhemmung sowie unsere erste Damenkomplikation Margot. Die Maestoso hat uns am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Wir brauchten sieben Jahre, um das Problem der für diesen Hemmungstyp absolut unabdingbaren Stosssicherung zu lösen. Für mich war es aber gleichzeitig von grösster Bedeutung, die Authentizität des gesamten Hemmungsmechanismus beizubehalten, d.h. eine grosse Auslösewippe mit Federblatt in Gold sowie eine traditionelle Schraubenunruh mit zylinderförmiger Spirale. Unsere Hemmung verherrlicht den Tourbillon.

 

Was ist Ihre nächste Herausforderung?

Wir möchten gemeinsam mit unserem neuen Verkaufsleiter Wolfgang Sickenberg** die Marke durch die Eröffnung neuer internationaler Verkaufsstellen, vor allem im Nahen Osten, weiterentwickeln. Wir wollen gleichzeitig die Bekanntheit und die Verkaufszahlen steigern.

*siehe Rubrik Innovation ** siehe Rubrik Business News



Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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