Ein so hochkarätiger Anlass ist in dieser Region eine grosse Premiere, und wir sind sehr stolz, dass er in Dubai stattfindet und gemeinsam mit dem Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG) ausgerichtet wurde. Die Qualität der Akteure war hervorragend. Unsere Gäste kamen in den Genuss, ihre Leidenschaft mit 57 herausragenden Rednern teilen zu können, die sich auch in kleinen Gruppen, Privatgesprächen und über die ganze Woche organisierten Workshops näher kennenlernen konnten – von den themenbezogenen Ausstellungen ganz zu schweigen. Besonders hervorheben möchte ich diese Präsenz hochkarätiger Talente zur gleichen Zeit am gleichen Ort, denn das gab es noch nie. Die den Rebellen der Uhrmacherei gewidmete Sonderausstellung ist mein Steckenpferd, da sie kreative Unternehmer ins Rampenlicht rückt, die sich den Herausforderungen stellen, die die Uhrenindustrie heute an die kleinen Kunsthandwerker stellt. Wir verhelfen Ihnen so zu lokaler Visibilität bei Tausenden von Zuschauern sowie auch zu einer internationalen Visibilität dank der geladenen Medien.
Warum wählten Sie für die Dubai Watch Week den Financial District?
Aus pragmatischen Überlegungen und weil diese Galerie, in der wir uns befinden, auch für die Wanderausstellung des GPHG 2013 verwendet wurde. Dieses Mal brauchte es aber vier weitere, da die Veranstaltung eine neue Dimension erreicht hat. In Dubai sind die Menschen immer unter Zeitdruck. Es gilt, ihnen das Leben zu erleichtern: Die Geschäftsleute des Financial District können leicht auf einen Sprung vorbeikommen. Wir können in den Kunstgalerien des Village Gate die Gäste perfekt empfangen, und auch die umliegenden Restaurants sind alle hervorragend! Wir arbeiten seit einem Jahr an diesem Konzept.
Was sind Ihrer Meinung nach die nächsten Weiterentwicklungen der Dubai Watch Week?
Seitdem wir das Event angekündigt haben, strömen unzählige Anfragen von Uhrmachern herein, die ihre Kreationen gerne bei uns ausstellen möchten. Wir haben für die kommende Ausgabe also genügend Auswahl, um weitere Aspekte der uhrmacherischen Kunsthandwerke zu präsentieren. Wir sind jetzt schon davon überzeugt, dass unser Anlass bezüglich Inhalt und Grösse an Bedeutung gewinnen wird. Wir wurden auch schon mehrfach gebeten, der kommerziellen Seite mehr Gewicht zu verleihen, die wir bisher überhaupt nicht berücksichtigt hatten. Wenn wir uns dazu entschliessen sollten, wählen wir den Ansatz selbst und wollen um jeden Preis unsere Authentizität und originelle Vision der Dubai Watch Week beibehalten.
Was zeichnet Ahmed Seddiqi & Sons als Einzelhändler im Nahen Osten aus?
Alles begann mit meinem Grossvater, dessen Leidenschaft für Uhren ihn den 1950er-Jahren veranlasste, ein Geschäft zu eröffnen (heute haben wir über 50 Verkaufsstellen), das er später an zwei seiner Söhne vererbte, die er zum Studium nach Genf geschickt hatte, um sich diese Industrie näher anzusehen. Wir sind folglich alle von klein auf mit dieser allgegenwärtigen Leidenschaft für Uhren aufgewachsen. Heute ist bereits die dritte Generation uhrenverliebter Seddiqis mit im Geschäft und bemüht sich um eine stärkere Kommunikation. Wir möchten unseren Kunden vor allem mehr bieten als nur Zeitmesser im Schaufenster. Wir möchten ihnen vielmehr auch die Leidenschaft der Uhrmacher näherbringen und zögern nicht, sie manchmal sogar mit in die Schweiz zu nehmen, um zu zeigen, wer oder was sich hinter einem Zifferblatt verbirgt. Der Uhrensektor zollt uns dafür grossen Respekt, und die Dubai Watch Week wurde mit grosser Begeisterung als kulturelles und nicht kommerzielles Ereignis aufgenommen. Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger guter Beziehungen.
Wie wichtig ist Ihnen die Familienstruktur des Unternehmens?
Die Familie ist für mich an sich sehr wichtig. Ein Familienunternehmen ist auch eine Herausforderung, da man sich noch stärker engagieren muss! Dafür braucht es Herz, und davon haben wir viel.
Können Sie sich noch an Ihre erste Uhr erinnern?
Zum zwölften Geburtstag erhielt ich von meinem Vater eine zweifarbige TAG Heuer Link. Es war genau der richtige Moment, um zu lernen, wie man die Zeit einteilt und einhält.
Was für eine Uhr tragen Sie heute?
Es ist eine Calatrava mit Universalzeit, die zur Kollektion zum 175. Geburtstag von Patek Philippe gehört. Ich hatte das grosse Glück, sie zu meinem 30. Geburtstag geschenkt zu bekommen. Wieder ein Geschenk von meinem Vater!
Was ist Ihnen bei einer Damenuhr wichtig?
Das hängt von der Trägerin und ihrer Persönlichkeit ab. Doch das erkennt man relativ schnell. Wenn sie die Uhr nur als ein weiteres Accessoire für ihr Outfit erachtet, entspricht das einem bestimmten Uhrentyp. Wenn sie sich hingegen wirklich für den uhrmacherischen Inhalt des Zeitmessers interessiert, den sie an ihrem Handgelenk tragen wird, gibt es auch dafür spezifische Uhrenmodelle. Die Geschmäcker unserer Kunden spiegeln oft ihren Stil wider. Zum Glück hat sich das Angebot in den letzten Jahrzehnten stark vergrössert. Die Marken entwickelten immer mehr Modelle nur für Damen, und gleichzeitig interessierten sich auch die Frauen immer mehr für Uhren. Vielleicht wollten sie verstehen, warum ihre Männer so viel Geld in komplizierte Uhren investieren? Jetzt kaufen sie nicht mehr nur Herrenuhren, die auch von Damen getragen werden können, sondern auch eigens für sie entwickelte mechanische Uhren.