Ich habe im Alter von 16 Jahren, wo man normalerweise in der Schule zum Laufen gezwungen wird, angefangen. Einer meiner besten Freunde trainierte in der französischen Nationalmannschaft und wollte es in der 800m-Disziplin zu den Olympischen Spielen schaffen. Ich wollte ihn gemeinsam mit einem anderen Freund motivieren, und schliesslich trainierten wir zusammen.
Was war der Auslöser ?
Das ergab sich nach und nach, was auf die einfachen Regeln dieses Sports zurückzuführen ist. Je mehr man läuft, desto besser wird man, zumal wenn man seinen Lebensstil anpasst und sich beim Alkohol und Junkfood zurückhält. Wer mit dem Joggen beginnt, durchläuft anfänglich eine schwierige Phase, in der man sich fragt, warum andere Leute das so lieben. Ich treffe heute immer noch viele, auf die das zutrifft. Es ist alles eine Frage des Durchhaltevermögens. Nach einer bestimmten Zeitspanne merkt man die Anstrengung nicht mehr, dann fühlt man sich einfach rundum wohl. Je mehr man läuft, desto mehr braucht man es auch. Ausserdem fühlt man sich hinterher besser, weil der Überfluss an Nahrung und Alkohol eliminiert wurde !
Die schönste Erinnerung ?
Bei den letzten Laureus Sport Awards hatte ich die Gelegenheit, mit Sportlern wie Edwin Moses* und Kip Keino** zu diskutieren, die mir erklärten, dass Trainieren allein nicht ausreicht, weil ein Sieg zu 50 % von der Psyche abhängt. Glaubst du, du schaffst es ?
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz ?
Meinen letzten Marathon 2010 in Hamburg. Vor allem, als das Ziel schon in Sichtweite war, musste ich meine letzten Ressourcen mobilisieren und konnte dann die Linie überqueren und diesen einzigartigen Moment mit Freunden geniessen.
Was wäre Ihr Traumziel ?
Ich möchte einmal bei den sagenumwobenen Marathons in Berlin, London und New York mitlaufen. Rein zum Spass auch beim dem im Médoc, bei dem man verkleidet läuft und in jeder Pause einen der Crus aus den umliegenden Schlössern kostet !
Wo träumen Sie mal zu laufen ?
Seit Langem habe ich es mir angewöhnt, auf Reisen überall meine Laufschuhe mitzunehmen. Ich laufe gern sehr früh morgens in einer noch schlafenden Stadt. Die schönsten Strecken habe ich in New York, wo Jogger besonders gern gesehen sind, und Hongkong gefunden, wo man einen atemberaubenden Blick hat. Ich liebe auch das Morgenlicht in den meisten italienischen Grossstädten.
Welchen Einfluss hat Ihre Leidenschaft auf Ihr Berufsleben ?
Der Glaube, dass langfristige Anstrengungen zum Ziel führen, ist eine Überzeugung, die auf viele Bereiche des Berufslebens zutrifft. Beim Laufen kann ich auch gleichzeitig die Neuheiten von Montblanc testen, wie beispielsweise die Time Walker mit unserem brandneuen Manufakturwerk.
* Amerikanischer Leichtathlet, der als bester 400-Meter-Hürdenläufer aller Zeiten gilt
** Kenianischer Leichtathlet, der als Erfinder des Höhenlauftrainings gilt