Ich habe früh mit dem Motorsport begonnen, da ich mit sechs Jahren schon Motorrad fuhr und mit zehn an den ersten Rennen teilnahm. Bis zum Alter von 24 Jahren fuhr ich gleichzeitig Superbike und Kart. Das Autorennenvirus befiel mich vor vier Jahren.
Was war der Auslöser?
Mir fehlten die Wettkämpfe. Vor fünf Jahren lud mich der Schweizer Lamborghini-Importeur Roland Affolter ein, ihn auf die Rennstrecke in Dijon zu begleiten. Das war der Auslöser. Ich hatte mit dem Lamborghini GTR noch mehr Spass als mit dem Motorrad. Das ist in meinem Alter auch weniger schmerzhaft.
Die schönste Erinnerung?
Mein Sieg mit dem Lamborghini Gallardo LP-570-4 in Barcelona, kurz nachdem mein Sohn geboren wurde. Ich hatte drei Nächte nicht geschlafen und bin direkt vom Krankenhaus gerade noch rechtzeitig zum Qualifying eingetroffen. Keiner hat an mich geglaubt, doch das Adrenalin katapultiere mich bis aufs Podium.
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?
Das erste, unglaublich intensive Rennen der Saison 2010 in Hockenheim. Ich habe noch nie einen so grossen Druck gespürt. Ich habe mir mit dem Gewinner der Saison ein heisses Duell geliefert, und wir waren immer am Anschlag. Meine Reifen wollten beim Bremsen nicht so wie ich. Es ging immer um Millimeter. Die Spannung war extrem. Nachher war ich total ausgelaugt, aber glücklich, weil ich diese schönste Schlacht meines Lebens gewonnen hatte.
Was wäre Ihr Traumziel?
Ich habe keine langfristigen Ziele. Jedes Rennen ist ein Ziel an sich. Ich versuche jedes Mal zu gewinnen und vor allem mich zu übertreffen.
Von welcher Rennstrecke träumen Sie?
Am liebsten natürlich von der berühmten Rennstrecke in Le Mans. Das ist etwas Besonderes. Ansonsten würde ich gerne noch einmal auf die Laguna Seca in Kalifornien gehen, die ich schon vom Motorrad kenne.
Welchen Einfluss hat Ihre Leidenschaft auf Ihr Berufsleben?
Das Autorennen sowie andere Wettkämpfe steigern meine Kraft und Disziplin. Ich bleibe selbst in extremen Stresssituationen absolut ruhig. Ich versuche mich auch im Berufsleben ständig zu verbessern und mich auf Details zu konzentrieren, die zum Sieg führen.