2016 out, 2017 in?

Anlässlich der Messen SIAR in Mexiko-Stadt und QP in London, bei denen GMT als Partner fungierte, lieferten die Markenverantwortlichen einen Rückblick auf die Höhepunkte 2016 und sprachen gleichzeitig über die Highlights des Jahres 2017.

Aldo Magada, CEO von Zenith

2016: «In einem für die Industrie und Zenith komplizierten Jahr haben wir unsere Strategie bezüglich Marketing und Kollektionen überdacht. Das ist aber ein wenig wie bei grosser Flaute wenden zu wollen. Es ist und bleibt heikel! An der Baselworld konnten die Kunden am Comeback von Zenith teilhaben, und auch die Partnerschaften mit Cohiba und Land Rover liessen niemanden gleichgültig. So können wir ohne viele Worte das Universum der Gentlemen vermitteln, das genau unseren Wünschen für Zenith entspricht.»

2017: «Die Baselworld wird für uns wichtig sein, denn dort werden wir neue Werke und Modelle enthüllen. Gleichzeitig wird die Partnerschaft mit Land Rover an Bedeutung gewinnen und uns mit deren Sponsoring am America’s Cup sowie ihrem Skipper Ben Ainslie als neuem Zenith-Botschafter in die Welt der Regatten katapultieren.»

Claude Greisler, Mitinhaber von Armin Strom

2016: «Für die Lancierung des neuen, mit dem neuen Kaliber ARF 15 ausgestatteten Modells Mirrored Résonance Fire am SalonQP haben wir in Sachen Resonanz massiv in die Produktion und Entwicklung investiert. Auf den Märkten kommt das Modell sehr gut an und wir haben viele Spezialbestellungen aus dem Vertriebsnetz erhalten. Dank unseres modularen Systems können wir diese leicht bewältigen und das Lager dementsprechend anpassen. Alle Zeitmesser sind rhodiniert und können in den gewünschten Farben geliefert werden. Beim Sponsoring ist es sehr schwierig geworden, die Menschen zu einer Teilnahme an Events zu überreden, denn sie werden zu häufig angefragt. Sie reissen sich hingegen um eine Besichtigung der Manufaktur!»

2017: «Wir werden grosse Veränderungen erleben, vor allem im Bereich des Online-Verkaufs sowie bezüglich einer grossen Uhrenpremiere, für die wir uns von der Welt des Automobils haben inspirieren lassen: ein Konfigurator, bei dem man bei einer Bestellung mit dem Preis der Uhr spielen kann, um dem Kunden zu erklären, wie sich der Preis zusammensetzt.»

Antonio Calce, CEO von Girard-Perregaux

2016: «Girard-Perregaux hat sich mit seinem gigantischen Erbe versöhnt und bringt nun eine extrem strukturierte Produktlinie hervor, die direkt mit der Markenidentität verbunden ist und ein neues Angebot an Stahlmodellen birgt, das der Marke bisher fehlte und uns nun in ein neues Preissegment vordringen lässt. Diese Strategie, die unserem Erbe entspricht, ermöglicht eine neue Wahrnehmung der Marke und hilft, sie besser zu verstehen.»

2017: «Es handelt sich um ein wichtiges Jahr aufgrund unseres Comebacks am SIHH, der mit einem neuen, besser strukturierten Produktangebot einhergeht: Wir haben die klassischen Pfeiler sowie die Cat’s Eye grundlegend überarbeitet, und unser Wahrzeichen Bridge (Dreibrücken) wird mit neuen, erschwinglicheren Produkten als dem Tourbillon präsentiert. Dazu zählt ein Chronograph als Verweis auf die 1990er-Jahre. Uns fehlt nur noch ein sportlich schickes Modell. Girard-Perregaux hat das grosse Glück, nicht zu den Einproduktmarken zu zählen. 2017 sollten wir einen entscheidenden Schritt nach vorn machen und unsere Marke mit der Neuinterpretation einer Ikone weiterentwickeln, die wir dann als Wahrzeichen für unser Comeback nutzen werden.»

François-Paul Journe, Gründer von F.P. Journe

2016: «Wir konnten die Bibliothek von Jean-Claude Sabrier ersteigern und so einem seit über 40 Jahren engen Freund der Marke in unserer Manufaktur eine Hommage erweisen. Abgesehen von der Grande Elégante, die sich gleichermassen an Damen wie Herren richtet, hat unsere Arbeit keine hohen Wellen geschlagen. Wir feierten den zehnten Geburtstag unserer Boutique in Tokio mit einer limitierten Sonderserie der 10 Centigraphe Anniversaire mit insgesamt zehn Exemplaren. Wir planen etwas Ähnliches für Genf im April. Wir haben ausserdem die Sparte «Erbe» ins Leben gerufen, die sich an Kunden richtet, die antike Zeitmesser von uns wünschen und dafür nicht unbedingt an öffentlichen Versteigerungen teilnehmen möchten. Es handelt sich dabei meist um limitierte Serien oder Uhren aus erster Generation mit Werken in Messing, die ich kaufe, restauriere und dann mit einer dreijährigen Garantie anbiete.»

2017: «Die Vagabondage 3 ist die dritte im Bunde und kommt sieben Jahre nach der Vagabondage 2 (die ebenfalls sieben Jahre nach der 1 erschien). Die Kunden werden verstehen, dass es sich um das Ende dieser Geschichte handelt, und auch neues Interesse an der V1 und V2 zeigen. Ich engagiere mich stark für die Only Watch. Für diese spezielle Versteigerung werde ich erstmals ein brandneues Modell entwickeln: die Nummer 1 in Tantal, die noch vor der Lancierung des Modells präsentiert wird.»

Jean-Marc Pontroué, CEO von Roger Dubuis

2016: «2016 war das Jahr der Frau! Roger Dubuis hat dank der guten Ergebnisse der Kollektion Velvet erstmals in der Industrie der mechanischen Uhren eindeutig für die hohe Uhrmacherkunst für Damen Partei ergriffen. Gleichzeitig haben wir unser Vertriebsnetz weiter ausgebaut und in Macao unsere vierte, in Beijing unsere zweite und in Tokio, New York und Dubai Mall unsere erste Boutique eröffnet. Wir haben uns an 25 potenzielle Part- ner gewandt und verschiedene Partnerschaften ausprobiert, vor allem mit dem FFF-Rennstall von Fu Songyang in China, der seine Leidenschaft durch die Einladung anderer Oldtimer-Liebhaber teilt.»

2017: «Wir stützen uns auf drei Partnerschaften im Bereich Supercars und möchten unseren Kunden so zusätzlich zum Kauf eines Produkts auch ein spezielles Erlebnis bieten. Diese werden am SIHH, am Genfer Autosalon und am Eleganzwettbewerb in Pebble Beach enthüllt. Es handelt sich dabei übrigens um eine Allianz, denn wir werden die Teams beider Seiten sowie die jeweiligen Erfahrungen in die Entwicklung gemeinsamer Produkte einfliessen lassen. Unsere Supercar-Partner möchten nach vorn preschen, genau wie wir – und das ist eine wichtige Gemeinsamkeit. Die Excalibur wird dabei besonders ins Rampenlicht gerückt.»

couverture 2 stratégie

Pierre Jacques, CEO von MCT

2016: «Es war ein Jahr des Übergangs und der Konsolidierung der Marke. Mit meiner Ankunft wurde das ganze Management ausgewechselt und gleichzeitig kehrte der historische Gründer Denis Giguet zurück. Wir haben die Fertigungstiefe unserer Produktion konsolidiert und ein paar neue Entwicklungen in Angriff genommen. Gleichzeitig konnten wir unseren Umsatz verdoppeln.»

2017: «MCT wird ins Carré des Horlogers des SIHH eintreten und neue Kaliber sowie ganz neue Zeitanzeigen präsentieren. Diese originellen Neuerungen werden mit mindestens fünf Neuheiten angeboten.»

Ricardo Guadalupe, CEO von Hublot

2016: «Hublot verzeichnete in einem für die Uhrmacherei allgemein komplizierten Jahr aus folgenden Gründen dennoch ein leichtes Wachstum: Hublot blieb weltweit dynamisch, vor allem mit dem zehnten Geburtstag des Konzepts All Black. Der Rückgang in China hat uns kaum tangiert, da wir auf diesem Markt noch nicht sehr stark sind, aber dort weiter investieren. Die Fussballeuropameisterschaft bildete den Höhepunkt des Jahres 2016. Den Auftakt bildete das Eröffnungs-Freundschaftsspiel mit zwei Fussballlegenden, die sich vorher noch nie begegnet waren: Wir brachten Diego Maradona und Pelé erstmals zusammen!»

2017: «Im Bereich Marketing stützt sich Hublot weiterhin auf die zwei gleichen Pfeiler, d.h. Fussball und Ferrari. In diesem Jahr feiert Ferrari seinen 70. Geburtstag und wir sind mit von der Partie. Unser Stand an der Baselworld wird in den Ferrari-Farben sein und gleichermassen ein herausragendes Fahrzeug sowie eine gemeinsam mit Designdirektor Flavio Manzoni entworfene Gedenkuhr beherbergen. Dieses innovative, von der Automobilwelt inspirierte Produkt entspricht perfekt der Philosophie von Hublot: Wir legen insgesamt 70 Exemplare eines im Motorenstil neu interpretierten Chronographentourbillons auf.»

Ruben Mira, CEO von Cyrus

2016: «Es war ein sehr hartes Jahr. Noch härter als 2015, aber wir bleiben zuversichtlich. Wir lernen jeden Tag dazu, versuchen, uns von der Konkurrenz abzuheben und Lösungen zu finden. Ausserdem bin ich viel gereist! Mit der Solo Tempo mit offenem Zifferblatt haben wir unser erstes Modell für weniger als CHF 10 000.- lanciert und ausserdem unseren ersten Verkaufspunkt in den USA eröffnet.»

2017: «Wir werden bald ein neues, innovatives und sehr luxuriöses Produkt mit einem neuen, wiederum von Jean- François Mojon entwickelten Manufakturkaliber präsentieren, das durch seinen avantgardistischen Ansatz überraschen wird!»

Tim Malachard, Marketingdirektor von Richard Mille

2016: «Unsere Marke entwickelte sich dank herausragender Neuheiten wie der Airbus und der RM 68-01 des Strassenkünstlers Cyril Kongo, der alle unsere Bestandteile bemalte, sowie dank der guten Entwicklung der Damenkollektion sehr dynamisch. Wir konnten unsere Verkäufe extrem gut steigern und haben die Schwelle von 200 000 Followern auf Instagram überschritten. Unsere Kunden sind an Neuigkeiten über unsere Marke sehr interessiert, vor allem in Bezug auf unseren technischen Ansatz sowie unsere vielschichtigen Innovationen. Wir haben auch eine umfassende Partnerschaft mit dem Formel-1-Rennstall McLaren ins Leben gerufen und können von seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit profitieren. Das McLaren Technology Center beschäftigt 3000 Mitarbeiter, die von unseren gemeinsamen Projekten ebenso begeistert sind wie wir. Ich möchte auch noch den Olympiasieg von Wayde Van Nikerk erwähnen, der an den Olympischen Spielen in Rio mit einer RM am Handgelenk den von 1999 stammenden Weltrekord im 400-Meter-Lauf brach!»

2017: «Die Leidenschaft und der Schaffensdrang der Marke sind ungebrochen. Wir werden neue Partnerschaften knüpfen, fünf oder sechs Neuheiten für Damen durch die Einführung von NTPT mit Blattgold präsentieren und diese Linie immer weiter ausbauen. Ferner eröffnen wir Boutiquen in New York, St. Barth und Kobé und erhöhen die Anzahl Boutiquen bis Jahresende von 30 auf 40.»

Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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