Uns ist der Himmel auch weiterhin nicht auf den Kopf gefallen. Die Uhrenexporte laufen immer noch gut: +15% im Juli und +12,7% im August. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Uhrentälern hat sich gleichzeitig wieder verschärft. Es wird schwierig, die bis 2016 benötigten 3200 neuen Mitarbeiter rechtzeitig ausbilden zu können. Wohlwissend, dass die Uhrenbranche zwischen 2010 und 2011 bereits 4200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt hat. Die an der Börse kotierten grossen Konzerne wie Richemont und Swatch Group machen weiterhin vorsichtige mittelfristige Prognosen. In China wird ein leichter Wachstumsrückgang angekündigt. Für 2012 und 2013 wird jedoch weiterhin mit über 7,5% gerechnet. Noch muss niemand die Rettungsboote absetzen.

 

Austritte und Partnerschaften

Die eine geht, der andere kommt. Arlette Emch, Verwaltungsrätin der Swatch Group und Verantwortliche der Marke Swatch, ist pünktlich zum gesetzlichen Rentenalter von 65 Jahren plötzlich in Rente gegangen. Ihre Aufgaben werden von Konzern-CEO Nick Hayek übernommen. Audemars Piguet hat hingegen einen neuen CEO ernannt: François-Henry Bennahmias, der bisher die amerikanische Tochtergesellschaft der Marke leitete und ad interim auch die Funktionen von Wolfgang Sickenberg als Verkaufsdirektor übernimmt (siehe exklusives Interview auf Seite 56). Neben diesen Trennungen können wir Ihnen auch noch eine Hochzeit oder vielleicht besser eine Verlobung ankündigen. Bovet hat mit der Zürcher Vertriebsgesellschaft DKSH einen Vertrag unterzeichnet. DKSH ist bereits Hauptaktionärin von Maurice Lacroix, hat nun auch 20% des Kapitals der Marke aus Fleurier übernommen und wird sich um den zentralen Vertrieb in Asien kümmern.

 

Eröffnungen und Lancierungen

In Le Sentier wurden endlich wieder die Tore des Museums geöffnet. Der Espace Horloger de la Vallée de Joux (EHVJ) wurde nach achtmonatigen Arbeiten eingeweiht. Rund 60 Kilometer weiter wird der 12. Grand Prix d’Horlogerie de Genève vorbereitet. Unter der Ägide von Carlo Lamprecht wurden 70 in 7 Kategorien unterteilte Zeitmesser ausgewählt. Am Donnerstag, den 15. November werden die Namen der Gewinner veröffentlicht. Der andere heiss begehrte Wettbewerb findet 2013 statt. Der Concours International de Chronométrie du Locle wird zum dritten Mal organisiert und bestätigt somit die Stichhaltigkeit des Konzepts sowie das Interesse an Markenwettkämpfen unter objektiven Bedingungen. Im Glamour-Bereich gilt es zwei bedeutende Lancierungen hervorzuheben. Die Manufaktur Cartier präsentierte die Concept Watch ID2 ohne jegliches Schmiermittel, die neben anderen Innovationen auch durchsichtige Keramik aufweist (siehe Seite 38). Die zweite Neuheit besticht durch Ästhetik. Die Octo von Bulgari wurde überarbeitet und in Rom mit viel Pomp lanciert. Sie ist kantig, einzigartig und verfügt über eine für die italienische Marke typische Ausstrahlung. Wo wir gerade bei Nationalitäten sind: Das helvetisch-jamaikanische Duo sorgte bei den Olympischen Spielen für Furore, denn Richard Mille und Hublot bestiegen das Treppchen. Als Sponsoren von Yohan Blake bzw. Usain Bolt dominierten sie die Disziplinen 100 Meter, 200 Meter sowie 4×100-Meter-Staffel. Hut ab!