Porträt : Infinity by Victoria

Mit dem Diplom der kaufmännischen Hochschule Genf in der Tasche flog sie nach London, um dort auch den Lehrgang am GIA (Gemmological Institute of America) in ihrer wahren Leidenschaft Gemmologie zu absolvieren. Nach dem gelungenen Abschluss startete sie im Event-Marketing bei Julius Baer in Genf. Die Grossbank entsandte sie nach Madrid, wo sie zufällig wieder einer ihrer Ausbilderinnen des GIA begegnete. Die Designerin fragte, was sie wirklich machen wolle, befand die groben Linien ihres Projekts für die Entwicklung einer eigenen Schmuckmarke für gut und machte ihr Mut, es umzusetzen. Diese gute Fee beugte sich nicht nur über die Wiege von Infinity by Victoria, sondern teilte auch ihr Beziehungsnetz und half beim Entwurf der ersten Kreationen. Die Ermutigungen der Familie und das Beispiel des grossen Bruders als Unternehmer im Bereich Segelsport liessen sie ihre Angst vergessen. 2014 begann sie ihr Abenteuer mit einer ersten, 2015 erschienenen Kollektion.

 

Ihr Lieblingssymbol, das sie in Silber und Gold und mit und ohne Diamanten verwendet, dient als roter Faden bei allen Schmuckstücken. Das doppelte Zeichen der Unendlichkeit erinnert sie an die ihr wichtigen Werte, die sie gern unendlich machen möchte: Freundschaft, Liebe, Familie und Gesundheit. «Die Schmuckstücke und Uhren, die ich in meinem Leben geschenkt bekommen habe, hatten immer eine besondere Bedeutung. Deshalb möchte ich meinen Kreationen eine Botschaft mitgeben. Das doppelte Zeichen der Unendlichkeit symbolisiert für mich Grenzenlosigkeit, Kontinuität sowie meine Vorliebe für die Mathematik!» Als Inspirationsquelle dienen ihr Reisen, vor allem ans Meer («das Blau des Meeres hat auch unendliche Nuancen!»), von denen die Jung-Gemmologin Edelsteine mitbringt: Opale aus Australien, Saphire aus Thailand und Perlen aus Tahiti. Für die Fertigung ihrer Stoffarmbänder wendet sie sich an die Marke Label Bobine, eine Schneiderwerkstatt mit Solidaritätsarbeitsplätzen für Frauen in Genf. Der Löwenanteil der Produktion findet jedoch in Andalusien statt, wo sie häufig hinreist, um ihre Serien herstellen zu lassen. Sie macht auch immer mehr meist mit Edelsteinen besetzte Massanfertigungen. Wie sieht die Zukunft aus? «Ich wünsche mir, dass Infinity by Victoria sich unter den jungen erschwinglichen Schmuckmarken positioniert, die man bei Grieder, Globus und Colette findet, und dass die Menschen das doppelte Zeichen für Unendlichkeit wiedererkennen wie das Kleeblatt von Van Cleef oder die Handschellen von Dinh Van.» Derzeit begnügt sie sich noch mit dem Online-Verkauf oder in einem Pop-Up-Store wie beispielsweise im Labo in Genf Anfang Dezember.


Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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