Opus B, Gaumenfreu(n)de
Ich reise jeden Monat aus beruflichen Gründen nach Genf. Jeden Monat muss ich meine Lieben verlassen und freue ich mich dennoch jedes Mal, wieder im Opus B zu speisen. Die Karte ist kurz und bündig. Die Produkte sprechen Bände über ihre Herkunft und Vergangenheit. Das Schönste ist, dass Carine, Thomas und Benjamin mit leuchtenden Augen über sie sprechen, ihr Wissen über die Hersteller, den Herkunftsort und die Herstellungsweise mit Wonne teilen, egal ob es sich um einen exzellenten Jahrgang Sardinen aus Quiberon, verfeinertes Fleisch von Metzger oder herrliche Weine wie den Pascole des leidenschaftlichen kleinen Winzers Bruno Duchêne handelt. Die von Benjamin Luzuy und seinem Team zusammengestellten Speisen rücken den unvergleichlichen Geschmack der mit Liebe ausgewählten Zutaten perfekt ins Rampenlicht. Das Lamm in zwei Varianten ist unvergesslich gut, luftig leicht und doch gut sättigend. Die Beilagen sind frisch und wären eigentlich wie bei den Cannelloni mit Trüffeln oder dem wie ein Risotto verarbeiteten Topinambur fast schon ein eigenständiges Gericht. Benjamin ist jung, frech und talentiert. Er tischt sein Herz und seine unbändige Wissbegier auf. Sein Geschäftspartner Benjamin Abittan schwingt das Zepter im modernen, aber dennoch gemütlichen Gastraum und weiss seine Lebensfreude mit den Gästen zu teilen. Er legt Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und macht jeden Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis. Das Konzept ist einfach, die Küche casual, frisch, verständlich und für eine junge Generation an Gastronomen gedacht, die nicht überkandidelt, aber sehr anspruchsvoll sind. Sie besitzen übrigens die einzige Terrasse im nur fünf Minuten vom Stadtzentrum entfernten Stadtviertel Champel.