Von 1962 bis 1985 begleitete die Autavia die Sternstunden des Motorsports. Heute haucht TAG Heuer der Spitzenperformerin neues Leben ein und widmet ihr eine eigenständige Kollektion. Diese überzeugt durch rassiges Design und einen leistungsstarken Motor, der von der neuen Spirale aus Karbonverbundwerkstoff des TAG Heuer Institute angetrieben wird.
Allein ihr Name lässt eine ganze Epoche wieder aufleben: die Hektik in den Boxen zu Beginn der 1960er-Jahre, die spürbare Spannung am Start der Rallyes, die Begeisterung der Rennfahrer, der Geschwindigkeitsrausch, die dröhnenden Motoren und der Duft von Benzin… Rennen, sportliche Leistung und Siege – das ist der Stoff, aus dem die historische Autavia gewebt ist. Bevor sie zur Lieblingsuhr der Lenkradvirtuosen avancierte, war die Autavia von 1933 bis 1957 Teil der Armaturenbretter von Rennboliden und Flugzeugen. Daher stammt auch der eigenartige Name als Kombination aus den Begriffen Automobil und Aviation (frz. für Luftfahrt). « 1958, in meinem ersten Jahr bei Ed. Heuer & Co. SA, nahm ich an zwei Schweizer Rallyes teil », erinnert sich Jack Heuer in seiner Autobiografie « The Times of My Life ». « Bei der ersten Rallye war ich der Fahrer, was eine sehr positive Erfahrung war. Bei der zweiten übernahm ich die Rolle des Kopiloten an der Seite von Samuel Heuer, denn dank meiner Zeit bei den Pfadfindern war ich ein ziemlich guter Kartenleser. Das Rennen lief sehr gut für uns, bis ich in der Nähe des Ziels die Autavia-Borduhr falsch ablas und wir den dritten anstelle des ersten Platzes belegten. Dieser Fehler versetzte mich in Rage. » Bei seiner Rückkehr in die Manufaktur machte sich Jack Heuer also sehr schnell daran, eine neue Autavia-Borduhr zu entwickeln. 1962 legte er diese schliesslich als einen auf die Bedürfnisse der Rennfahrer bestens abgestimmten Armbandchronographen mit drehbarer Lünette und grossen Leuchtziffern auf. « Rückblickend kann ich sagen, dass der Autavia-Chronograph die erste Armbanduhr war, die ich persönlich für das Unternehmen entworfen habe. » Die auf Anhieb erkennbare und in jeder Situation perfekt lesbare Autavia wurde unter Rennfahrern sehr schnell zu einem Must-have – bis ihre Produktion 1985 eingestellt wurde. Die Sammler vergassen sie aber nie. Genauso wenig wie die Marke TAG Heuer, die die sagenumwobene Autavia nach einer limitierten Wiederauflage des 1966 von Jochen Rindt getragenen Modells heute mit einer kompletten Edition wieder zu neuem Leben erweckt.
VINTAGE-STIL
Von Funktionalität bis zum entschieden sportlichen Look präsentieren die sieben Referenzen der Kollektion Autavia alle Attribute, die die Rennliebhaber der 1960er-Jahre begeisterten, und bestechen zudem durch eine für alle Lebenslagen geeignete moderne Eleganz mit einer kleinen Prise Retro. Erstes Erkennungsmerkmal: ein rundes, 42 mm grosses Gehäuse in Stahl oder Bronze, das wie bei den historischen Modellen in abgeschrägte Bandanstösse übergeht. Zweite Besonderheit: eine beidseitig drehbare Lünette mit 60-Minuten-Skala, die sowohl in Stahl als auch in schwarzer, blauer oder brauner Keramik im Falle der Bronzeversion erhältlich ist. Auf der Zifferblattseite ist Lesbarkeit dank der grossen Ziffern und Zeiger mit Super- LumiNova®-Beschichtung sogar bei Anbruch der Dunkelheit oberstes Gebot. Ausserdem steht eine schöne Palette an rauchigen Zifferblättern in den Nuancen Schwarz, Grau, Blau, Braun oder Grün zur Auswahl. Ein klares Statement für Vintage, das dank der austauschbaren Kalbslederarmbänder in Hell- oder Dunkelbraun (Stahlversionen) oder in Khaki oder Braun (Bronzeversionen) am Handgelenk getragen wird.
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT
Die Wurzeln der Autavia reichen zwar weit in die Vergangenheit von TAG Heuer, aber sie ist auch die moderne Heldin eines technologischen und zukunftsorientierten Epos. Ihr Herz pulsiert im Rhythmus des wohlbekannten automatischen Kalibers 5, das mit einer brandneuen Spirale aus Karbonverbundwerkstoff ausgerüstet ist. Die Inschrift Isograph (« iso » bedeutet auf Griechisch « gleich ») auf den Zifferblättern verweist auf die stabilen und regelmässigen Bewegungen des Bestandteils, der es den neuen Autavia-Modellen ermöglicht, den Takt mit bemerkenswerter Effizienz zu schlagen. Für die Schöpfung dieser revolutionären Spirale zeichnet das TAG Heuer Institute in La Chaux-de-Fonds verantwortlich. In diesen Räumlichkeiten sucht man vergebens nach geduldig an ihren Werkbänken arbeitenden Uhrmachern in weissen Kitteln. Versierte Mathematiker, einzigartige Physiker, Ingenieure etc.: Das neue, von Guy Sémon geführte Labor besteht hauptsächlich aus internationalen Wissenschaftlern, deren vereinte Kompetenzen den Horizont der Uhrmacherkunst anhand von technologischen Innovationen erweitern sollen. « Das Institut ist vorwiegend in zwei Bereichen tätig », erklärt Guy Sémon. Der erste konzentriert sich auf die Festkörperphysik und erforscht amorphe sowie kristalline Legierungen. Der zweite beschäftigt sich mit flexiblen Mechanismen und der Nanopartikelphysik. Warum haben Sie als erstes die Spirale, d.h. das Organ, das die Präzision der Uhr reguliert, in Angriff genommen? « Seit der Erfindung von Christian Huygens im Jahr 1675 setzen alle Marken die gleiche Technologie ein », erklärt Guy Sémon. « Ein kurzer Blick auf den Markt zeigt, dass es heutzutage nur metallische Spiralen gibt. Sie sind entweder aus Elinvar oder Silizium, und beide Werkstoffe besitzen Schwachstellen. Elinvar ist magnetisch und wird von der Schwerkraft beeinflusst, und Silizium verfügt über eine sehr geringe Stossfestigkeit. Im Institut haben wir neue Wege erforscht, um diesen sehr alten Mechanismus zu ändern und zu verbessern. Dazu gehört die Entwicklung eines neuen Werkstoffs, den TAG Heuer im Augenblick als einzige Marke einsetzt, und wir hoffen, in Kürze auch neue Anwendungsgebiete dafür zu finden. »
CHEMISCHE ZAUBERFORMEL
Dieser neue Spiraltyp ist das Ergebnis jahrelanger Forschung. « Konkret muss man sich ein Atomgemisch aus zwei Kohlenstoffallotropen – zum einen aus amorphem Karbon, zum anderen aus Graphen – vorstellen. Unser bei sehr hohen Temperaturen aus Erdgas gewonnener Karbonverbundwerkstoff ist sehr homogen und weist alle gewünschten Eigenschaften auf », betont Guy Sémon mit Blick auf das Geheimrezept, das Werkstoffexperten mithilfe von eigens für die Produktion der Karbonspirale konzipierten Maschinen wie z. B. einem vom TAG Heuer Institute entwickelten und in den USA gefertigten Chemiereaktor zusammengestellt haben. « In unserem Labor stehen die beiden weltweit einzigen Maschinen zur Fertigung unserer einmaligen Spiralfeder. »
FOKUS PRÄZISION
Die Ergebnisse sind höchst vielversprechend. Aus den im Labor durchgeführten Widerstandsfähigkeitsprüfungen geht hervor, dass diese ultraleichte Spirale mit geringer Dichte vor allen Dingen weder durch die Erdanziehungskraft noch durch Stösse beeinträchtigt wird. Bei einem Fall von 5000 g aus 1 m Höhe auf eine harte Oberfläche beobachtet man, dass Metallspiralen sich verbiegen und Siliziumspiralen brechen. Spiralen aus Karbonverbundwerkstoff hingegen bleiben intakt. Aufgrund ihrer Geometrie gewährleistet diese neuartige Spirale auch perfekt konzentrische Schwingungen. Ausserdem verfügt sie bereits über eine Spiralrolle, wodurch auf die komplexe, für viele Ungenauigkeiten verantwortliche Montage der Spirale an die Unruh verzichtet werden kann. Die Spirale aus Karbonverbundwerkstoff ist auch vollkommen amagnetisch und beeindruckt durch perfekte Aeroelastizität sowie optimales Temperaturverhalten. Diese bedeutenden Vorzüge garantieren der Autavia beispielhafte Präzision und eine Zertifizierung als Chronometer. Denn auch in der Stunde ihres Comebacks ist Performance tief in der DNA dieser Königin der Rennstrecken verankert. Es steht ausser Frage, dass Jack Heuer mit einer solchen Weggefährtin ohne Weiteres das oberste Treppchen erklommen hätte.