Patek Philippe Nautilus Ref. 5711/1R

Ausstattung:

Jedermann weiss, dass wir das Design dieser herrlichen Nautilus dem genialen Gérald Genta verdanken. Das Profil dieser Referenz ist für den Stardesigner der 70er-Jahre typisch. Viele seiner Kreationen aus der damaligen Zeit sind immer noch im aktuellen Katalog verschiedener prestigeträchtiger Marken zu finden. Die meisten von ihnen sind über die letzten 40 Jahre zu echten Kultmodellen geworden. Die Designabteilungen der Marken müssen folglich nur noch die Abmessungen des Gehäuses an die Werksentwicklungen und die hinzugefügten Funktionen anpassen.

Für die Nautilus liess sich das Designgenie wie ihr Name besagt vom sagenumwobenen Schiff von Kapitän Nemo inspirieren. Die Lünette erinnert von der Ästhetik her an ein Bullauge, das auch hohem Druck standhält (12 bar wie beim Originalmodell). Puristen werden den neu verschraubten Boden mit Saphirglas bedauern, doch die Nautilus überzeugt weiterhin durch perfekte Abmessungen, eine für ihre Wasserdichte ideale Höhe sowie einen beispielhaften Tragekomfort.

Das Zifferblatt ziert nach wie vor das gleiche Dekor wie 1976. Die Vollendungen wie die schokoladefarbenen Goldzeiger – eine der wenigen Neuerungen dieses Zeitmessers – sind beispielhaft.

 

Werk:

Das Automatikkaliber 324 SC mit zentraler Sekunde und Scheibendatum entspricht nicht mehr dem Originalmodell, ist aber bereits seit einigen Jahren sturmerprobt. Räderwerk und Automatikaufzug sind traditionell aufgebaut und haben sich seit Langem bei Patek Philippe bewährt. Nichts Neues, ausser dass man immer wieder aufs Neue von der Schönheit der beispielhaften Vollendungen geblendet ist. Dekorationen nach den Regeln der Kunst ohne Protz: Genfer Streifen, Perlierung sowie Anglierung von Stahlkanten und Brücken. Die berühmte «Genfer Qualität» ist allgegenwärtig, aber so diskret, dass auch Calvin nichts dagegen einzuwenden gehabt hätte. Diese Schlichtheit verrät aber nichtsdestotrotz offensichtliche Zeichen der Industrialisierung.

Dennoch sind alle in den vergangenen Jahren vom Forschungslabor von Patek Philippe entwickelten technologischen Neuerungen vorhanden, nur für das Auge des Laien unsichtbar. Sie konzentrieren sich vor allem auf Hemmung und Regulierorgan. Hier finden wir die vierarmige Gyromax®-Unruh mit ihren dynamisch einstellbaren Fliehgewichten sowie die Spiromax®-Spirale in Silinvar®, die eine Frequenz von 28 800 Halbschwingungen pro Stunde garantieren. Auch wenn wir derzeit noch nicht genügend Erfahrung bezüglich des Alterungsverhaltens dieser neuen Bestandteile haben, ist ihr Beitrag zu einer verbesserten Zeitmessung unbestreitbar. Das Kaliber 324 SC besitzt das in Bezug auf Präzision höchst anspruchsvolle Gütesiegel von Patek Philippe.

 

Tests:

Das Niederschreiben der Testergebnisse würde die chronometrischen Leistungen nicht so eindrucksvoll widerspiegeln wie allein das Präzisionsgefühl, das die Uhr an sich verströmt. Das Gütesiegel von Patek Philippe fordert eine Ganggenauigkeit von -3 bis +5 Sekunden pro Tag! Die Amplituden sind nicht übermässig, sodass die Gefahr des Prellens gebannt ist, lagen aber trotzdem bei allen Messungen über 255°. Das grosse Trägheitsmoment der Unruh trägt sicherlich massgeblich dazu bei. Die von uns gemessene Gangreserve betrug 38 Stunden, was in der Mitte der vom Hersteller angegebenen Bandbreite liegt. Die Leistung des Automatikaufzugs ist bemerkenswert, und die Schwungmasse in 21 Karat Gold optimiert noch die Effizienz des Räderwerks.

 

Fazit:

Diese Nautilus erfüllt alle Kriterien der hohen Uhrmacherkunst sowie der Marke selbst. Angesichts der herausragenden und arbeitsintensiven Weiterentwicklungen der Marke in den vergangenen Jahren im Hinblick auf den 175. Geburtstag gehen wir davon aus, dass Patek Philippe auch dieses Wahrzeichenmodell mit einigen von ihnen noch weiter verbessern wird. Wäre das nicht ein legitimer Anspruch an eine Marke, die seit Jahrzehnten die Messlatte für Meisterhaftigkeit immer höher legt?


Der erfahrene Uhrmacher analysiert eine Uhr während einer Woche auf seinem Prüfstand, um den an technischen Details interessierten Lesern sein Fazit darzulegen.

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