Massarbeit hält nach und nach auch in der Uhrmacherei Einzug, zwar nicht für jedermann, aber doch zu überschaubaren Kosten. Das beinahe erschwingliche Alleinstellungsmerkmal stützt sich auf begrenzte Optionen und Instrumente, die am Puls der Zeit liegen.
Massanfertigungen waren lange Zeit ein starkes Statussymbol, ein Zeichen für Geschmack und Wohlstand. Aber wie alles, was vom Handel betroffen ist, sind sie nach und nach für jedermann erhältlich. Dieser Trend ist in der Männermode ersichtlich, wo massgeschneiderte Jacken und Hemden nicht mehr als etwas Aussergewöhnliches angesehen werden, sondern zu einem erschwinglichen Vergnügen geworden sind. Dank ausgereifter Informationssysteme, einer Produktion in Niedriglohnländern und reduzierter Optionen eroberte die Masskonfektion den männlichen Kleiderschrank. Nun ist die Uhr an der Reihe. Alles begann mit der zunehmenden Auswahl an Armbandfarben, einer einfachen Leistung, die von zahlreichen Marken geboten wird. Ganz zu schweigen von den Spezialisten, die Leder auf Wunsch mit verschiedenen Färbungen, Formen, Stärken, Nähten, Ausstanzungen und Werkstoffen liefern. Das Thema Alleinstellungsmerkmal von Uhren hat seitdem einen Zahn zugelegt.
BACKOFFICE
Die Schweizer Uhrmacherei kann nicht auf die gleichen Arbeitskostenreduzierungen bauen wie sie bei türkischen, tunesischen oder sogar chinesischen Löhnen möglich sind. Sie muss also zwei andere Hebel in Bewegung setzen. Informationssysteme spielen zwar nur hinter den Kulissen eine Rolle, sind aber entscheidend. Es ist notwendig, bei allen Arten von Einzelhändlern, die oft mehrere Marken führen, eine Software zu installieren, welche die möglichen Optionen präsentiert, die Bestellung aufnimmt und die Fertigung startet. Hier unterscheidet sich Massarbeit von Konfektion. Parallel dazu ist eine aussergewöhnliche und ausseror- dentliche Logistik ohne Bestands- und Zeitoptimierung nötig, die den Rahmen der Lieferfristen jedoch nicht sprengen darf.
OPTIONEN
Im Englischen gibt es ein Wort für die vollumfänglich nach den Wünschen des Kunden zugeschnittene Uhr: bespoke. Dieser exklusive Service ist die Spezialität einiger grosser Häuser wie Atelier Cabinotiers von Vacheron Constantin als eines der wenigen, dessen Kreationen bisweilen öffentlich vorgestellt werden. Bei Bovet werden Teile mit wesentlichen Veränderungen geliefert. Es besteht auch die Möglichkeit zur Dekoration von Werk, Gehäuse und selbstverständlich Zifferblättern. Tatsächlich ist das Gesicht der Uhr das Hauptaugenmerk der Liebhaber massgefertigter Uhren. Porträts, altvertraute oder mythologische Geschöpfe: Zahlreiche Marken fertigen Mikromalereien. Nur sind diese Angebote kostspielig, da sie sehr vielfältig sind und einzeln bearbeitet werden. Der Einfachheit halber konzentriert sich die Massanfertigung von heute auf die Halbkonfektion, d.h. auf eingeschränkte Möglichkeiten der Personalisierung. Die Reverso von Jaeger-LeCoultre ist darauf spezialisiert. In der Tat wurde deren leere Seite, d.h. die Rückseite des Wendegehäuses, schon immer personalisiert. Es erschien logisch, sich auch mit ihrer anderen Seite zu befassen. So bereicherte die Marke ihr Atelier Reverso um Zifferblattoptionen aus harten Steinen. Sie vervollständigen das sehr umfangreiche Angebot an Armbandfarben und -werkstoffen.
VERNETZT
Bulgari hat Twist Your Time entwickelt, um Gehäusematerial, Umfang des Diamantenbesatzes, Zifferblatt- und Armbandfarbe der eigenen Serpenti zu wählen. Die in Boutiquen verfügbare App ist das zurzeit umfassendste vernetzte Angebot. Noch weiter geht nur Armin Strom. Bei der kleinen Marke können die Werksbestandteile, die sehr gut sichtbar sind, da das Haus im Wesentlichen mit Skelettwerken arbeitet, ohne Aufpreis farblich personalisiert werden. Das Ergebnis sind grundlegend individualisierte Uhren. Und genau darauf kommt es an: sich eine einzigartige Uhr gönnen zu können, ohne die Zeit und das Geld ausgegeben zu haben, die bis jetzt mit dieser höchsten Form der Exklusivität einhergingen.
Zu seinem 16. Geburtstag kreierte unser Partner, das Uhren-Newsportal World- Tempus.com, eine Serie von Unikaten, von denen einige noch im Online-Shop erhältlich sind.
PAULS POSITION
Die Kreativität der Uhrenindustrie und der zahlreichen Handwerkskünste, die an der Fertigung einer Uhr beteiligt sein können, bietet Personalisierungsmöglichkeiten, die weit über die der Modebranche hinausgehen. Über die Auswahl der Stoffe hinaus garantiert das Konzept der Massanfertigung in der Mode ein passgenau zugeschnittenes Kleidungsstück. In der Uhrmacherei bringt der Kunde selbst seine persönliche Note in das Design oder die Dekoration seiner Uhr mit ein. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des E-Commerce gehören austauschbare Armbänder mittlerweile zum Standard, und die Marken suchen nach noch mehr Wegen zur Personalisierung. Das neue, von Rebellion gebotene bunte Saphirglas und die Farbwahl für die Vollendungen der Armin-Strom-Werke sind nur zwei der Beispiele, die Ihnen auf WorldTempus vorgestellt werden. Scannen Sie für weitere Informationen den QR-Code.