Technisch, innovativ oder einfach nur anders: Von den 50 an der Only Watch 2019 angebotenen Unikatuhren, haben insbesondere folgende Modelle die Redaktion überzeugt.
Während die 9. Ausgabe der Only Watch immer näher rückt, zeichnen sich einige Fakten ab. Erstens: Die Grandmaster Chime von Patek Philippe in Edelstahl wird 30 bis 50 % der Einnahmen erzielen und für Furore sorgen. Es ist völlig überflüssig, sich länger mit dieser unglaublichen Uhr aufzuhalten, da sie bereits umfassend dokumentiert wurde. Fest steht aber auch, dass man bei dem Riesenhype nicht die artenreiche Vielfalt übersehen sollte, die sich hinter dieser Ausnahmeuhr tummelt. Es gibt Varianten bereits bestehender Modelle, die nur mit einem Tupfer Himmelblau als Themenfarbe der Only Watch 2019 aufgepeppt wurden. Andere wiederum bieten weitaus mehr, denn die Only Watch ist zu einer Kreativwerkstatt avanciert, in der die Marken ihr Know-how präsentieren und moderate Risiken eingehen können. Dabei werden Kreationen aus der Taufe gehoben, die unsere ganze Aufmerksamkeit verdienen.
AUSSERGEWÖHNLICH
Da wären zunächst die Uhren mit symbolischem und technischem Wert. François-Paul Journe stellt das allererste Exemplar, d.h. den Prototyp der komplexesten, je von ihm entwickelten Uhr, Astronomic Blue, vor. Tourbillon, Gleichmässigkeitsaufzug, Minutenrepetition, ewiger Kalender und ein halbes Dutzend astronomischer Anzeigen: Nahezu alles, was F.P. Journe so einzigartig macht, wurde in diese Uhr aus Tantal gepackt. Richard Mille bietet den Prototyp der RM 11-03 McLaren in TPT-Karbon und orangefarbenem TPT-Quarz als zusätzliches Exemplar zu der auf 500 Stück limitierten Sonderserie dar. Urwerk und De Bethune lancieren ihre erste gemeinsame Uhr mit einem X in der Mitte, das für die derzeit so angesagten Kapselkollektionen und Kooperationen steht. Die Moon Satellite besitzt das (längliche) Gehäuse und die Satelliten einer Urwerk, die beweglichen Federbügel und den dreidimensionalen Mond einer De Bethune sowie das ganze Mass an Verrücktheit dieser beiden Marken, die durch Originalität und anspruchsvolle Technik bestechen.UNGEWÖHNLICH
Die Black Bay von Tudor zählt ebenfalls zu den festen Grössen der Only Watch. Zum ersten (und hoffentlich nicht zum letzten) Mal wird diese Vintage-Taucheruhr in einem schwarzen Keramikgehäuse mit schwarzem Zifferblatt und Indexen mit schwarzem Super-LumiNova angeboten. Zusammen ergeben diese Elemente die Black Bay Ceramic One und – nebenbei gesagt – die einzige Black Bay mit Saphirboden. Besondere Erwähnung verdienen Bovet und Louis Vuitton für die Miniaturmalereien, die ihre Angebote zieren: eine Fee auf einer Mondsichel bei der treffend benannten Récital 23 Hope und eine dornige Rose bei der diamantenbesetzten Escale Spin Time. Arnold & Son stellt eine Variante der DSTB mit schwarzem Zifferblatt und blauen Akzenten vor und bietet dem Käufer darüber hinaus die einmalige Möglichkeit, die Form des Bestandteils zu wählen, der die Funktion der springenden Sekunde übernehmen wird. Genauso einmalig ist die Entscheidung von Moritz Grossmann, auf das übliche Logo zu verzichten, sodass die elegante Schlichtheit der Uhren endlich nicht mehr in den Schatten gestellt wird. Die deutsche Mikromarke dürfte damit ein ganz neues Publikum ansprechen.
KURIOS
Last but not least wäre da die rätselhafte Breguet. Handelt es sich um einen Probelauf? Oder um einen medienwirksamen Coup? Wird die Marke die Optik ihres Retro-Fliegerchronographen Type XX rundum erneuern? Das der Only Watch gewidmete Exemplar hat auf jeden Fall das Potenzial, die Herzen der Fans dieser Uhren höher schlagen zu lassen. Die Type 20 Revival 2055ST schmücken ein Zifferblatt, Super-LumiNova und Indexe in verschiedenen Beige- und Brauntönen mit Vintagecharakter sowie eine Zwiebelkrone und eine gerändelte Lünette nach dem Vorbild der Originalausgaben. Diese Entwicklung sollten Sie im Auge behalten – und nicht nur bis zum 9. November, wenn die 50 Einzelstücke der Only Watch 2019 unter den Hammer kommen.